Samstag, 7. Mai 2011

Saisonauftakt mitTaufe unseres neuen Rettungsbootes

Dieser Samstag  begann für die Bootsführer unserer Ortsgruppe schon sehr zeitig. Um 7:45 Uhr machten wir uns, mit dem Rettungsboot im Schlepp, auf den Weg nach Eisenhüttenstadt. Am Bollwerk setzten wir unser neues Boot in den Oder-Spree Kanal ein. Kurz danach trafen die weiteren Trupps aus Frankfurt, Strausberg, Fürstenwalde und Guben mit weiteren 5 Rettungsbooten ein. Nach einer kurzen theoretischen Unterweisung durch Michael Reh zu den Besonderheiten beim Fahren auf Fliessgewässern und Informationen zur Binnenschifffahrtsverordnung ging es auch schon in die Praxis. Im Vordergrund stand das Training von Manövern auf dem Oder-Spree-Kanal und der Oder. Jeder Bootsführer musste die Manöver üben und vorführen. Besonders das Wenden auf engstem Raum, "Mann über Bord", das Anlegen, aber auch dem Fahren auf der Oder nach den entsprechenden Schifffahrtszeichen, Knotenkunde und auch das Slippen waren dabei wesentliche Übungsbestandteile.
Anlegemanöver am "Bollwerk"

Nach dem Abschluss der Fortbildung ging es zurück nach Müllrose, wo unter Leitung von Lena bereits die Vorbereitungen für die Bootstaufe auf vollen Touren liefen. 
erste Anfahrt auf unsere Wasserrettungsstation

Kurz nach 17 Uhr waren alle Gäste vollzählig, neben unserem Landesleiter Sven Kobelt und dem Kreisleiter Falk Hoffmann waren die Leiterin des Haus des Gastes Frau Lerche, der Leiter des Ordnungsamtes Herr Felske und der Ortswehrführer Christian Weiß unserer Einladung gefolgt. Sie richteten Grußworte aus dem Anlass der Indienststellung unseres neuen Rettungsbootes an die versammelten Mitglieder der Wasserwacht. 
Wir sind sehr froh im 20 Jahr des Bestehens der DRK Wasserwacht Ortsgruppe Müllrose unser neues Rettungsboot, das komplett aus Spenden der Fördermitglieder des DRK Kreisverbandes Märkisch-Oder-Spree e.V. finanziert wurde in Dienst stellen zu können. Das 4,60 m lange Aluminium Boot wurde feierlich auf den Namen "Schlaube" getauft. Bei der Findung des Namens waren viele Vorschläge im Umlauf gewesen, die Mehrheit der Mitglieder entschied sich für diesen Namen, da hier besonders der regionale Bezug zum Einsatzgebiet unseres Bootes unterstrichen wird. Bis zu 6 Personen können künftig an Bord des Motorrettungsboot "Schlaube" gehen. Nicht immer wird es dabei um die Rettung vor dem Ertrinken gehen, viel häufiger wird es Seglern in Not zur Hilfe kommen oder Helfer und Rettungstechnik schnell an die teilweise unwegsamen Uferabschnitte des "Großen Müllroser See" transportieren. Dank seines modernen 4 Takt Aussenbordmotors, mit einer Leistung von 50 PS werden wir in der Lage sein schnell zum Rettungseinsatz ausrücken zu können. Wir erhoffen uns besonders nachhaltige Veränderungen im täglichen Dienstbetrieb. Der Motor verbraucht im Vergleich zum alten Jet Boot weniger als die Hälfte an Kraftstoff, die Lärmbelästigung wird deutlich verbessert und auch der Wellenschlag fällt geringer aus.
der gemütliche Teil auf der Terasse

Nach der offiziellen Taufe erfreuten sich unsere Gäste und die anwesenden Mitglieder an frischem Grillgut und natürlich wurde auch die Möglichkeit gegeben bei ein Paar kleinen Probefahrten das Boot selbst einmal in Augenschein zu nehmen.
Probefahrt mit einigen Ehrengästen und LOS-TV

Wir wünschen unserem neuen Rettungsboot immer eine Hand breit Wasser unter dem Kiel und das es uns immer zuverlässig und sicher zu jedem Einsatz bringen wird.

Text und Bild
Gregor Goldenbogen
Leiter OG Müllrose

Sonntag, 1. Mai 2011

Lehrgang "Fliesswasserretter" in Beeskow und Frankfurt

Vom 29. April bis zum 01. Mai fand in Beeskow und Frankfurt (Oder) unser diesjähriger Lehrgang "Fliesswasserrettung" statt. Danny Knispel und ich leiteten den Lehrgang, der die 5 Teilnehmer auf die anspruchsvollen Tätigkeiten bei der Rettung an und in Strömungen vorbereiten sollte. Neben einem theoretischen Block am Freitag stand vorallem die Praxis im Vordergrund. 
Einschwimmen in der Spree
An der Wehranlage in Beeskow wurden Schwimm und Rettungstechniken in der Strömung Stück für Stück erlernt und geübt. Verschiedene Techniken, wie das Zuwerfen des Rettungswurfsacks, das Anschwimmen mit Leinensicherung, die Rettung von Hindernissen in der Strömung oder die Rettung von verunfallten Sportbooten in der Strömung forderten ganzen Körpereinsatz. Als eigentlich schon alle Teilnehmer wieder die nassen Neoprenanzüge ausgezogen hatten kam noch eine kleine Überraschungsübung. Im Mühlengraben sollte ein Person leblos im Wasser treiben. Mit dem Schlauchboot und kräftigem Paddelschlag machte das 5 köpfige Team aus angehenden Fliesswasserrettern auf die Suche nach dem Opfer. Ein kraftraubender Spurt gegen die Strömung forderte seinen Tribut, dennoch erreichten sie die Unfallstelle an der Schleusen- und Wehranlage im Mühlengraben. Jedoch war von der Person nichts mehr zu sehen. Das 85kg schwere voll bekleidete Wasserrettungsphantom, mit Möglichkeit zur Durchführung der Reanimation war schon über das Wehr hinweg in das Tosbecken geraten. Von der Wasseroberfläche war es nicht auszumachen, so das Retter mit Leinensicherung im Unterlauf mit der Suche begannen, mehr der Zufall sorgte dafür das sie schnell fündig wurden. Am Land wurde die Wiederbelebung begonnen und auch die Unterstützung des Rettungsdienstes angefordert. Zum Abschluss des Abends gab es eine Stärkung vom Grill auf der Wasserrettungsstation in Müllrose.
 Am Sonntag stand dann das aktive Schwimmen in der Oder auf dem Programm. Neben den Lehrgangsteilnehmern nahmen hier auch aktive Mitglieder der Fliesswasserrettungsgruppe an dieser Ausbildungseinheit teil. Wir schwammen vom Ziegenwerder aus nach Polen und dann wieder zurück zum Ziegenwerder. Im Anschluss machten wir Halt am Dampferanleger und danach wurde das Anschwimmen der Rettungsleitern in der Spundwand der Oderpromenade geübt, auch der Aufstieg die knapp 7 Meter hohen Leitern empor musste geübt werden. Zum Abschluss stand noch einmal die Rettung mit dem Wurfsach und das Anschwimmen mit Leinensicherung auf dem Programm. 
Alle Teilnehmer erfüllten die Lehrgangsziele und wir sind sehr froh die Fliesswasserrettungsgruppe wieder personell verstärken zu können.

Hanhabung der Rettungsschlinge in der Strömung

Aufrichten eines gekenterten Bootes

Rettung über steile Ufer

Überwindung von Strömungsabschnitten am Führungsseil

"Opfer" gefunden ...

Wurfsacktraining an der Oder
Text und Bild
Gregor Goldenbogen
Leiter OG Müllrose
stellv. Leiter Fliesswasserrettungsgruppe