Montag, 28. Juli 2008

Vermisstensuche auf dem Großen Müllroser See

Am Montag erreichte der Notruf einer jungen Frau die DRK WASSERWACHT am "Großen Müllroser See". Ihr Freund war baden gegangen, jedoch war er schon mehr als 45 Minuten überfallig gewesen. Mit dem Rettungsboot wurde der betreffende Seeabschnitt und auch die Insel "Fischerwerdel" abgesucht, Schwimmer und andere Gäste am Ufer befragt. Leider blieb diese erste kurze Suche ohne Erfolg.
Da sich das in Frage kommende Suchgebiet über eine Fläche von ca. 1 Quadratkilometer erstreckte wurden umgehend über die Rettungsleitstelle die Freiwillige Feuerwehr Müllrose, die Rettungstaucher der "Schnelleinsatzgruppen Wasserrettung" aus Frankfurt (Oder) und Grünheide, sowie ein Hubschrauber der Polizei mit einer Wärmebildkamera angefordert.
Aufgrund der bereits langen Zeitspanne, seit der der junge Mann vermisst worden war, mussten wir von einem tödlichen Badeunfall ausgehen.
Die Wassertiefe von durchschnittlich 7 Metern und die geringe Sichttiefe von stellenweise unter 1 Meter erschweren die Suche nach Personen im Wasser extrem.
Jedoch bekam dieser Einsatz doch noch eine plötzliche Wendung, als wir auf dem See, aus Richtung des Freibades kommend, 2 Schwimmer entdeckten, wir befragten auch diese und bekamen zur Antwort, einer der beiden würde die gesuchte Person sein. Er hatte einen Bekannten getroffen und war mit ihm gemeinsam, ohne seine Freundin zu informieren zum ca. 800 m entfernten Freibad geschwommen. Beiden Schwimmern ging es gut, so konnten wir umgehend diesen Sucheinsatz abbrechen. Alle Beteiligten waren sehr froh über diese glückliche Ende. Jährlich sterben in Deutschland Menschen aller Altersgruppen einen nassen und einsamen Tod, weil sie sich selbst überschätzen und allein lange Strecken schwimmen, plötzlich im Wasser Krämpfe in den Armen oder Beinen bekommen oder sie im Wasser z.B. Einen Herzinfarkt erleiden. Um diesen Ertrinkungstod zu bekämpfen verrichten tausende ehrenamtliche Rettungsschwimmer ihren Dienst an den Badeseen und den Küsten. Wenn sich alle an die einfachen Baderegeln, die jedes Kind im Schwimmunterricht lernt halten würde, wären nicht in jedem Jahr so viele schwere Badeunfälle zu beklagen.

Gregor Goldenbogen

Foto des Rettungsbootes der DRK Wasserwacht Müllrose am Freibad bei der Absicherung des Badebetriebes