Dienstag, 12. April 2011

Jungfernfahrt mit unserem neuen Motorrettungsboot

Endlich zeigte der Frühling sich von seiner besseren Seite und so konnten wir gestern und heute die ersten Probefahrten mit unserem neuen Motorrettungsboot durchführen. Ich überführte es am Montag aus seinem Winterlager in Frankfurt nach Müllrose.
Das Gespann vor der Wasserwacht Station Müllrose
Ronny am Steuer
Am Montag setzten Ronny und ich es in den "Kleinen Müllroser See" an der Marina ein und fuhren auf dem Oder-Spree-Kanal in Richtung Eisenhüttenstadt. Bei Ziltendorf in Höhe des Kleinen Pohlitzer Sees wendeten wir und fuhren mit 2 kleinen Abstechern in den befahrbaren Teil des "Friedrich Wilhelm Kanal" bis zum Schlaubehammer und in den Kathariengraben bis zur Brücke an der Bahnhofsstr. Das Wetter war herrlich für diesen ersten Ausflug, bei Sonnenschein und 20°C fuhren wir in 5 Stunden und 16 Minuten insgesamt 40km.



Heute hatte der Deutsche Wetterdienst eine nicht so erfreuliche Vorhersage gemacht:

Am Rande einer von Schweden über Polen hinweg zum Balkan
verlaufenden Tiefdruckrinne fließt Meereskaltluft in den
Nordosten Deutschlands.  
Heute, in der kommenden Nacht treten weiterhin WINDBÖEN um 55
km/h auf, bis heute Abend auch STURMBÖEN um 70 km/h. Kurze
GEWITTER sind nicht auszuschließen. Im Laufe des Mittwochs
lässt der Wind allmählich nach.  
Doch trotz der schlechten Vorzeichen haben wir es uns  nicht nehmen lassen einen Törn zu machen.
Mit dem Boot im Schlepp ging es über die B 87 nach Beeskow, wo wir unterhalb der Schleuse an der Slippstelle das Boot zu Wasser brachten. Wir fuhren auf der Spree abwärts bis zur Schleuse Neuhaus, dann über den Speisekanal in den Oder-Spree-Kanal bis nach Müllrose und wieder zurück zum Ausgangspunkt in Beeskow. Der kühle Wind blies uns einige kräftige Regenschauer ins Gesicht, wir bemerkten das ein Scheibenwischer nützlich gewesen wäre :-)
An der Schleuse "Neuhaus" waren wir heute die einzigen Gäste, wir nutzten die Zeit der Schleusung für kurze Gespräche mit dem Schleusenwärter, der uns etwas den Kopf schüttelnd eine "schöne" Fahrt wünschte. Extra wegen uns musste die Zugbrücke angehoben werden und der gesamte Verkehr kam auf der Straße für Minuten zum erliegen.

Schleuse Neuhaus bei der Rückfahrt nach Beeskow
"Ruhe" zwischen den Sturmböen und den Regenschauern
Heute legten wir in 6 Stunden und 20 Minuten gut 50 km zurück.
Vor dem Saisonbeginn müssen wir die ersten 20 Betriebsstunden abfahren und auch die erste Durchsicht machen lassen, denn das Einfahren des Motors auf unserem See ist ja kaum möglich und 5 Stunden im Kreis zu fahren macht ja auch keinem Spaß.

Zahlreiche "Zaungäste" beobachteten uns bei den Probefahrten
Das Fazit zu den ersten beiden Probefahrten fällt positiv aus, unser neues Boot ist deutlich sparsamer im Verbrauch und der Motor ist auch wesentlich leiser, die Fahreigenschaften sind gut, jedoch heißt es nun für alle Bootsführer umdenken, denn der Jetantrieb unseres alten Bootes sorgte doch für deutlich andere Manövereigenschaften, besonders das Anlegen bei Strömung und Wind muss in der nächsten Zeit von allen Bootsführern geübt werden.

Text und Bild
Gregor Goldenbogen